Der Ruaha Nationalpark ist mit 20.300 km² (zusammen mit den umliegenden Reservaten und Pufferzonen entspricht das in etwa der Größe Belgiens) Tansanias größter Nationalpark und viel weniger bekannt als der nur geringfügig kleinere Serengeti Nationalpark im Norden des Landes. Der geringe Bekanntheitsgrad und die beschwerliche Anfahrt (für die 120 km ab Iringa brauchen wir dreieinhalb Stunden) führen dazu, dass man sich die riesige Wildnis hier mit nur wenigen anderen Reisenden teilt. Wenn man im Park mal einem anderen Fahrzeug begegnet, wird meist schnell ausgetauscht, wo man welche Tiere gesehen hat. Auf diese Weise lernen wir sehr bald Steve kennen, einen südafrikanischen Löwenforscher, der uns erklärt, dass das Gebiet um den Ruaha die größte Löwendichte in ganz Afrika hat. Entlang des rund 20 km langen River Circuit, der tolle Tierbegegnungen garantiert, leben laut Steve sechs grosse Löwenrudel.
Wir schlagen unser Zelt für fünf Nächte am Great Ruaha River (wobei jetzt während der Trockenzeit eher „small“ als „great“) auf und werden nachts von Löwengebruell, Hyänengeheule und Hippogesang unterhalten. Unser Campingalltag muss noch etwas perfektioniert werden. Es kann etwas dauern bis wir uns im restlos überladenen und mittlerweile auch völlig zugestaubten Landy den Kühlschrank freigeschaufelt haben, ohne uns dabei wenigstens zweimal den Kopf zu stoßen und ein Laptop- oder Fotoladekabel aus der Steckdose zu reißen. Hinzu kommt, dass die Paviane unsere Spülschüssel auf dem Gewissen haben (Schweine!) und unser Zelt etwas kleiner ausfällt als gedacht.
Morgens und abends geht es auf Pirschfahrt vorbei an riesigen Baobabs und Akazienwäldern, immer an den Flüssen entlang, da diese zu dieser Jahreszeit die einzigen Wasserquellen für die Tiere sind. Löwen sehen wir täglich, riesige Rudel, teilweise mit bis zu 25 Tieren, wobei wir vor allem mit den jüngeren Artgenossen mächtig Spaß haben. Ausserdem leben in Ruaha rund 12.000 Elefanten und es gibt wohl keinen anderen afrikanischen Park, wo einem so viele neugierige Giraffenhälse entgegengestreckt werden. Wir werden von Pietro, einem alten Bekannten von Tobi und mittlerweile Campmanger eines hiesigen Luxuscamps, zum Mittagessen eingeladen (Grazie!), so dass unsere Vorräte noch eine weitere Nacht in Ruaha zulassen und wir erst am nächsten Tag wieder in Richtung Zivilisation weiterreisen.
Mensch Tobi, Deine Bilder und Eindrücke sind immer wieder toll zu sehen und lesen. Have fun and delight!
Es grüßt der
Herr Jeiling
Danke fuer die Blumen, Gunnar :-) ! Hoffe, die Huette ist voll!!!
Wow!!!
@ Lena: Endlich Löwen!!! Und wie sind die Viecher so…? Sehen ja schon SEHR schön aus.
Oh nein, keine Spülschüssel mehr, nicht das du jetzt noch zu einer „desperate housewife“ wirst…;-)) Wirklich unverschämt von den Pavianen….
Gute Fahrt!
Die sind so gemein :-/ aber ich Fuchs, hab ja noch ne Zweite!