Digging for Diesel

Auf den ersten Blick hat Malawi eine gute Infrastruktur. Das Straßennetz ist für afrikanische Verhältnisse sensationell, durchweg Asphalt und wenig Schlaglöcher. Außerdem gibt es Unterkünfte für jeden Geldbeutel und das Angebot auf den Märkten und Supermärkten ist sehr vielfältig. Und selbst westliche Firmen wie Mc Donald’s und Toys R Us investieren hier :-)! Genauer betrachtet ist das Ganze dann allerdings schon etwas schwieriger:

Auf dem Weg zum Malawisee begegnen wir dem ersten Fahrzeug mit deutschem Kennzeichen, einem Landy mit Berliner Kennzeichen: „Na, oooch mim Traktor unterwegs?“ Ja, sind wir. „Weste, wo et hier Diesel jibt?“ Ne, wissen wir auch nicht! – Wir haben in Tansania nochmal vollgetankt, aber irgendwann ist man selbst im beschaulichen Malawi 1000 km gefahren. Und da graben auch nicht hilft, tanken wir auf dubiosen Schwarzmarkthinterhöfen: 2 Euro pro Liter…echter Schnapper! Die Benzinprobleme sind aber nicht der einzige Grund, warum man in Malawi unzufrieden mit der Regierung ist. Täglich fällt für mehrere Stunden der Strom aus (ohne Vorankündigung, immer zu einer anderen Zeit ) und der britische Botschafter wurde des Landes verwiesen, weil er dem Präsidenten einen „autokratischen“ Führungsstil bescheinigt hat. Man könnte meinen, der Mann hat Recht :-)! Zum Glück gibt es hier aber Pressefreiheit und die Leute gehen demonstrieren (anders als zum Beispiel in Simbabwe).

Der grösste malawische Geldschein ist ein 500 Kwacha – Schein (umgerechnet 2,50 Euro) und wir fühlen uns wie Bonnie und Clyde als unsere Mittelkonsole im Landy vor Scheinen überquillt, nachdem wir in Chintheche Geld fuer die naechsten 10 Tage abgehoben haben. Wir übernachten in Kande und fahren weiter in Richtung Süden.

4 thoughts on Digging for Diesel

  1. Hallo ihr Weitgereisten,

    wollte mich fuer eure E-Mail bedanken. Danke! Hoffentlich habt ihr euch an das Zelt gewoehnt und schlaft schoen warm in euren Schlafsäcken. ;-) Grüße aus Dormagen und weiter alles Gute fuer eure Reise. TomZ