Letiahau Valley

Doch noch Regen! Doch noch Tiere! Am zweiten Weihnachtstag beginnt es zu schütten, dass wir über unsere Campsite paddeln könnten. Der Regen lässt die Temperaturen um gefühlte 15 Grad sinken und ist eine echte Wohltat. Im Letiahau Valley sehen wir am nächsten Morgen die ersten Oryx- und Springbockgruppen, die sich in ein paar Tagen zu großen Herden zusammenfinden werden. Pünktlich mit dem ersten Regen blühen dann auch die Akazien und wir staunen einmal mehr über das Timing von„Mutter Natur“, als wir nachmittags die ersten neugeborenen Springböcke und Gnus sehen.

Die Raubtiere machen sich jedoch weiterhin rar. Zwischen Letiahau und Deception Valley entdecken wir allerdings eine Löwin mit zwei fast erwachsenen Jungtieren. Bei genauerer Betrachtung alter Kalaharifotos stellen wir fest, dass wir die Löwin bei unserem Besuch 2016 an fast gleicher Stelle schon mal gesehen haben. Damals sozusagen auf Flitterwochen mit einem prächtigen Männchen. Man fragt sich zwar, was Mama Löwin ihren beiden pubertierenden Jungs  während der Trockenzeit aufgetischt hat. Fette Bäuche zeugen aber von keinem schlechten Speiseplan. Dass sie unter diesen harschen Bedingungen zwei Jungtiere erfolgreich durch die Sauregurkenzeit gebracht hat, nötigt uns größten Respekt ab. Das Interesse ist jedoch recht einseitig. Es wird nämlich kaum Notiz von uns genommen und das Nickerchen nur kurz per Augenaufschlag unterbrochen.

Wir würden unseren Besuch der Zentralkalahari gerne verlängern, da es in den nächsten Wochen im Letiahau und im Deception Valley mit dem einsetzenden Regen wahrscheinlich Scharen von Tieren geben wird und die Pirschfahrten vermutlich von Tag zu Tag spannender werden. Nach sieben heißen Tagen sind unsere Wasserreserven aber aufgebraucht und wir „müssen“  weiter in Richtung Namibia. Die Kalahari verlassen wir dabei diesmal in Richtung Westen. Auf den fast 180 Kilometern bis zum Tsau Gate begegnen wir keinem einzigen Fahrzeug und sind uns sicher, dass es nicht unser letzter Besuch der Central Kalahari war.

Wir fahren weiter nach Namibia, verbringen dort ein paar entspannte Tage in den Naukluftbergen und parken unseren Landy auf der Hohenwarte Farm in der Nähe von Windhoek. Von hieraus startet im April unsere mittlerweile dritte Gruppenselbstfahrerreise durch Namibia.

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