Katavi verdankt seinen Wildreichtum vor allem der Tsetsefliege. Tsetsefliegen übertragen die Schlafkrankheit, an der hier in der Vergangenheit ganze Rinderherden verendet sind. Da man im Westen Tansanias hauptsächlich von der Viehzucht lebt, haben die unsäglichen Viecher die Besiedelung von Katavi erfolgreich verhindert. Schwierig für die Menschen hier, gut für die Tierwelt – und so wimmelt es um unsere Ikuu Campsite herum nur so von Elefanten, Löwen, Krokodilen und Giraffen.
Die wirklichen Stars von Katavi sind allerdings eindeutig die vielen Hippos! Unser Ranger Kiwori erzählt uns, dass man in der Regenzeit manchmal nicht ein einziges Hippo zu Gesicht bekommt. Jetzt in der Trockenzeit aber, da die riesige Flutebene fast völlig austrocknet und der Katuma River nur noch ein kleiner Bach ist, sind die Tiere gezwungen, sich zu Hunderten in den letzten Wasserlöchern zu versammeln und übereinander zu stapeln. Dabei gibt es mächtig Streit darüber, wer den besten Platz im Matschloch verdient hat. Nachts führt das zu einer unglaublichen Geräuschkulisse, bei der ganze Arien gesungen werden und wir müssen aufpassen unser Zelt nicht genau auf einem der vielen Hippopfade aufzustellen, wo es Opfer einer der recht übel riechenden Hippostreubomben werden könnte :-). Direkt vor unserer Campsite liegt eines der allerletzten Wasserlöcher, das wegen einer unterirdischen Quelle nicht austrocknet und an dem man jetzt täglich immer mehr Hippos beobachten kann. Hier gibt es verschiedene Aussichtsplattformen, wo man sich den Tieren bis auf fünf Meter nähern (so lange die Tiere im Wasser sind, ist das ungefährlich) und dem munteren Treiben zusehen kann. Hier wird gepennt, gegrunzt, gegähnt (Gähnen = Drohgebärde) und bis aufs Blut um die Hoheit im Matschloch gestritten, sehr zur Freude der Raubtiere, aber davon beim nächsten Mal mehr…