Lion Tracking

Der letzte Morgen unseres Aufenthaltes in Mana Pools: Es geht auf Löwensuche :-). Lion Tracking ist eine von Stretchs Spezialitäten und heute ist er sehr aufgeregt, da wir gestern (allerdings schon im Dunkeln) ein ihm völlig unbekanntes Löwenrudel gesehen haben. Und so stapfen wir los: morgens Punkt 6 Uhr, Ausgangspunkt der tote Büffel, den das Rudel gestern verzehrt hat. Stretch folgt den Spuren, stoppt immer wieder, läuft dann von links nach rechts, und bald wieder im Affenzahn geradeaus, wenn er die Fährte wieder gefunden hat. Zwischendurch gibt es einen Anpfiff, wenn wir zu laut sind und Unterricht im Fährtenlesen. Hier haben sie sich hingelegt, hier die Spur einer Löwendame, hier die Spur eines cubs, hier wurde gesch… , usw. Man braucht ordentlich Kondition, um das Tempo zu halten. Der Mann ist fit wie ein Turnschuh! Letztlich erweist sich die Einschätzung, dass das Rudel wegen der Jungtiere nicht weit gelaufen sein kann, als falsch. Gut drei Stunden (puh!) geht es über staubtrockenes Grasland und teilweise durch tiefen Sand, begleitet von nervigen Fliegen und bald sengender Hitze.  Aber Stretch lässt nicht locker, peitscht uns weiter und ist fest davon überzeugt, dass das Rudel nicht weit sein kann.

Und natürlich findet er die Löwen doch. Das Rudel (4 Weibchen mit 2 Jungtieren) hat es sich oberhalb eines ausgetrockneten Flussbettes (in dem wir uns gerade befinden) gemütlich gemacht und wir beobachten, wie die cubs gesäugt werden. Allerdings sind wir etwas zu nah dran und müssen zurück – am besten im Entenmarsch und bloß nicht umdrehen (Katzen greifen meistens von hinten an). Zum Glück sehen wir das Rudel, bevor wir gesehen werden. Als wir dann doch von den Damen erspäht und nervös beäugt werden, fragen wir uns einige lange Sekunden, was wohl als nächstes passieren wird. Die Damen nehmen jedoch schnell Reißaus und alles, was zurückbleibt, ist eine große Staubwolke. Stretch ist sehr zufrieden mit unserem Lion Tracking – sechs neue Löwen in „seinem“ Mana Pools, dazu noch „good looking ladies“. Ein Festtag – nicht nur für ihn :-)!

Zurück im Camp verabschieden wir uns schweren Herzens von Stretch und Mana Pools und verlassen Simbabwe vorerst wieder in Richtung Sambia. In Lusaka bringen wir Volker und Sybille zum Flughafen und wundern uns einmal mehr, wie schnell die letzten zwei Wochen vergangen sind.

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