Thamalakane

Thamalakane

Nach schönen und vor allem sehr einsamen Wochen in Botswanas Wildnis geht es auch für uns in den Lockdown. Botswana ist mit gerade einmal 38 dokumentierten Fällen (Stand Anfang Juni 2020) medizinisch gesehen kaum vom Corona-Virus betroffen. Die dünne Besiedelung des Landes, das frühe Reagieren der Regierung in Sachen Grenzschließung, ein trocken-heißes Klima und eine junge demographische Bevölkerungsstruktur (das Durchschnittsalter liegt bei 23 Jahren) werden wohl auch verhindern, dass das Land zukünftig annähernd so viele (Todes)Fälle haben wird wie viele europäische oder amerikanische Staaten. Und so machen sich die Tswana auch weniger Sorgen um ihre Gesundheit als vielmehr um ihre Jobs und die vom Diamantenhandel und Tourismus abhängige Wirtschaft.

Trotzdem werden auch hier angesichts der bescheidenen Versorgungsmöglichkeiten im Gesundheitssektor alle Non Essential Services geschlossen und die Reisefreiheit vorübergehend eingeschränkt. Die Versorgungslage bleibt währenddessen konstant gut und die Maßnahmen werden mit einer Mischung aus stoischer Gelassenheit und Humor ertragen. Der Mitarbeiter des Supermarktes, der uns die Hände desinfiziert, meint lapidar: „Corona is an asshole!“ Uns als Europäern könnte man dabei nicht freundlicher begegnen. Das nur mal nebenbei bemerkt, da man so oft das Gegenteil liest und hört.

Den Lockdown verbringen wir am Thamalakane in der Nähe von Maun. Der Thamalakane River wird vom Boro, einem der Hauptkanäle des Okavangodelta gespeist und liegt bei unserer Ankunft komplett trocken. Eines Morgens bahnt sich jedoch ein träges Rinnsal seinen Weg durch das Flussbett und verwandelt sich binnen weniger Tage zu einem stattlichen Fluss mit großen Überschwemmungsebenen. Also glotzen wir ein paar Tage auf den Thamalakane und stehen kurz vor der Flussblindheit. Pünktlich mit der Flut werden die Reisebeschränkungen jedoch wieder gelockert und man kann wieder tiefer ins Delta fahren…

Comments are closed.