Murchison Falls

Murchison Falls

Um dem immer noch heftigen Regen zu entfliehen, gleicht unsere Ugandaroute einem Zickzackkurs. Auch im vermeintlich trockeneren Norden des Landes ist es ordentlich nass und der Viktoria-Nil hat den höchsten Wasserstand seit 1962. Wir selber bleiben aber diesmal vom Regen verschont. An den Murchison Falls ist es zum ersten Mal auf unserer Reise richtig heiß, was Millionen Mücken schlüpfen lässt, so dass „Peaceful sleep“ unser ständiger Begleiter wird.

Der 3840km² große Murchison Falls Nationalpark ist Ugandas beliebtestes Safarigebiet. Legendär ist die Landschaft mit tausenden Borassuspalmen und dem bläulich schimmernden Nil. Riesige Rothschildgiraffen-Herden und tausende Kobs, eine kleine nur in Uganda vorkommende Antilopenart, durchstreifen den Park. Auf einer Bootsfahrt zu den Murchison Falls vorbei an Elefanten, Krokodilen und vielen Vogelarten wähnt man sich im Garten Eden.

Mit den paradiesischen Zuständen ist es aber vorbei. Seitdem man im Lake Albert südlich des Nationalparks Öl entdeckt hat, wird eine Schneise in den Park geschlagen, um einen riesigen Highway zu errichten. Alles wie immer unter chinesischer Aufsicht. Zwischen Baggern und riesigen Trucks laufen verstörte Oribis und Kobs umher. Abseits der Baustelle ist die Natur noch intakt. Die Frage ist aber: wie lange noch? Zudem überlegt man den Nil zu stauen, wodurch die Murchison Falls verschwinden würden. Der Aufschrei der lokalen Bevölkerung, die die Natur erhalten möchte und vom Tourismus profitiert, wird seitens der Regierung ignoriert. Bei Öl ist nichts mehr heilig. Money rules…

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