Limpopo

Limpopo

Zyklone, Überschwemmungen, Bürgerkrieg – das sind die Schlagzeilen, die man über Mosambik aus den Medien kennt. Vor allem von dem Jahrzehnte andauernden Bürgerkrieg, bei dem sich Frelimo (unterstützt vom Osten und der damaligen Sowjetunion) und Renamo (unterstützt vom Westen und der USA) einen absurden Stellvertreterkrieg lieferten, wird sich das Land noch länger erholen müssen. Seit 2017 existiert jedoch ein Friedensabkommen zwischen der Regierungspartei Frelimo und der Renamo. Transitstrecken müssen seitdem nicht mehr durch einen Militärkonvoi gesichert werden und Präsident Filipe Nyusi ist gerade in seine zweite Amtszeit gewählt worden. Der Frieden mag noch sehr fragil sein, aber fast alle Mosambikaner, die wir treffen, sind kriegsmüde und sprudeln nur so vor Optimismus, dass es mit ihrem Land bergauf geht. Dieser positive Vibe, den wir zumindest in den Provinzen Sofala, Inhambane und Gaza spüren, gepaart mit einem gemütlichem Puls der an der Küste schlägt, macht das Reisen durch Mosambik zu einer sehr entspannten Angelegenheit.

Als Safaridestination eignet sich das Land allerdings weniger: Besonders gelitten unter dem Bürgerkrieg haben Mosambiks Wildschutzgebiete. Die Renamo nutzte die Nationalparks zu Bürgerkriegszeiten als Rückzugsgebiete und die vielen Wildtiere dienten den Soldaten als Fleischquelle. Für den Great Limpopo Transfrontier Nationalpark, der an den südafrikanischen Krüger Nationalpark grenzt, gab es mal große Pläne. Ein Besuch des Parks ist aber eher ernüchternd. Ein Elefantenprojekt, was Tausende Dickhäuter aus dem südafrikanischen Krüger Nationalpark nach Limpopo umsiedeln sollte und den Tieren somit ermöglichen sollte, ihre alten Wanderrouten wieder zu nutzen, ist wegen mangelnder finanzieller Mittel eingestellt worden. Bislang ist es auch nicht gelungen, die Dörfer und Rinderherden aus dem Park umzusiedeln. Und so stellt sich auf einer Safari in Limpopo kaum das Gefühl ein, sich in einem Nationalpark zu befinden. Außer ein paar verrückten Zebras (siehe Foto) sehen wir kaum etwas und die wenigen verbliebenen Wildtiere sind zudem extrem scheu, was ein untrügliches Zeichen dafür ist, dass hier immer noch gewildert wird.

Über den kleinen Grenzposten in Giriyondo verlassen wir das Land in Richtung Südafrika. Até à vista! Moçambique! Mosambikfotos findet Ihr hier.

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