Caprivi

Caprivi

Kommt man aus dem staubigen Westen Namibias, dann kommt einem der Caprivizipfel trotz Trockenzeit unheimlich grün vor. Große Flüsse und Wälder durchziehen die heutige Zambezi Region, die viele Naturschutzgebiete und kleinere Dörfer beherbergt, in denen das Leben pulsiert.

Die Namibier sagen: „Hier beginnt Afrika!“ Auf der Fahrt über Land sieht man die ersten Rundhütten und kleinere Marktstände. Man begegnet den ersten Fahrradfahrern oder Frauen, die Wasser auf dem Kopf tragen und ständig kreuzen Ziegen, Kühe oder Hühner die Straße. Vieles erinnert schon an das quirligere Leben in Sambia oder Malawi und hat mit dem Rest des Landes wenig gemeinsam.

Auf der Landkarte sieht der Caprivizipfel tatsächlich wie ein schräges Anhängsel Namibias aus. Im grotesken „Wettlauf um Afrika“ wurde der Caprivi 1890 vom britisch dominierten Betschuanaland (heute Botswana) abgetrennt und dem damaligen Deutsch-Südwest-Afrika einverleibt. Die deutschen Kolonialherren erhofften sich davon, einen Zugang zu den Handelsrouten am Sambesi zu erhalten. Im Gegenzug mussten sie das damals zu Deutsch-Ostafrika gehörende Sansibar an das britische Königreich abtreten. Benannt wurde der Caprivizipfel nach dem damaligen Reichskanzler Georg Leo von Caprivi, der zynischer Weise nie einen Fuß auf namibischen Boden gesetzt hat…

Eine Attraktion im Caprivi sind seine Nationalparks. Bwabwata und Mudumu und haben zwar schwere Zeiten mit exzessiver Wilderei hinter sich, gelten aber als klassisches Elefantenland. Gemessen an der Anzahl ihrer Jungtiere mit viel zu großen Ohren und viel zu langen Rüsseln erholt sich die dortige Elefantenpopulation jedenfalls bestens :-).

Wir versorgen uns an Doris‘ Marktstand ein letztes Mal mit Tomaten und verlassen Namibia über Katima Mulilo, wo wir nach Sambia einreisen. Erste Namibiafotos gibt es hier.

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